Eigentlich wollte ich diesen Text schon gestern veröffentlichen, aber dann kam mir der Schal fürs Leben dazwischen. Doch eine bessere Einleitung für das heutige Thema gibts eigentlich gar nicht, auch wenns heute schon wieder ein bisschen Gemecker und einen erhobenen Zeigefinger gibt (Sorry! Aber ich verspreche mit gutem Ende!). Daher nun Film, äh Text ab:
Am Wochenende waren wir in der Stadt. In der Stadt! Alle zusammen! Für viele von euch vielleicht nix besonderes, aber für uns Inzwischennichtmehrsoneu-Landeier was ziemlich außergewöhnliches. In der Stadt! An einem Samstag!
Gewöhnlich treffe ich nämlich lieber irgendwelche (lieben) Leute, wenn ich mal nach München fahre. Zum Bummeln oder Shoppen, dazu komme ich meistens nicht, aber genau das hatten wir am Samstag vor. Neue Sneakers sollten es werden, für den großen Mann und für mich, er brauchte außerdem noch irgendwelche Socken-Unterwäsche-Basics und sonst wollten wir ein bisschen gucken. Stadtluft schnuppern, endlich mal wieder. Nach monatelangem höchstensmalinStarnbergoderWeilheim „Einkaufen“, fühlte sich das fast wie ein Trip in New York an. So aufregend! (Oh Gott, was ist nur aus mir geworden!)
Und als wir nach einem leckeren Mittagsstop bei Ringlers (not vegan…) die Sendlinger Straße zur Fußgängerzone entlang schlenderten, glotze ich auch erst einmal genau wie jemand, der zum ersten Mal im Big Apple ist. Alles neu hier! Lauter neue Läden! Nicht mal mehr den viel zu teuren Stierblut, in dem ich zwar eher viel geguckt als viel gekauft habe, konnte ich finden. Aber: Was für Massen Klamotten hängen in diesen Läden! Als wir beim Adidas Laden in der Hofstatt ankommen bin ich schon recht ernüchtert: Wer um Himmels Willen braucht diesen ganzen Krams? Würde ich wirklich etwas kaufen wollen, ich hätte nicht die geringste Ahnung, wie ich mich entscheiden sollte. Und so geht es mir auch bei Adidas, irgendwie sind alle Schuhe ganz cool, aber kein Paar haut mich so vom Hocker, dass ich es wirklich haben will. Und eins habe ich ja durch meine Shoppingdiät: Never buy anything wenn du nicht wirklich überzeugt bist.
Zwei Stunden später ist klar: Ich kann nicht mehr. Dieser Überkonsum macht mich fertig. Und auch wenn ich immer noch keine vernünftige faire, nachhaltige, leistbare Büromode gefunden habe, die ganzen Ketten haben mich erstmal als Kundin verloren. Weil sie natürlich auch keinen Deut besser sind als H&M und weil mich diese Massenproduktion total abtörnt. Wenn ich in Zukunft etwas kaufe (und ich hätte zum Beispiel gerne eine schöne graue Strickjacke, zwei Paar neue Stiefel und eben termintaugliche Kleider oder Hosen. Ach und natürlich die Sneakers…), dann bei kleinen Läden und Marken.
Und ich habe einen Entschluss gefasst: Zu Weihnachten verschenke ich nur selbstgemachte Dinge oder – weil ich vermutlich die Zeit bis dahin nicht nur häkelnd, bastelnd oder nähend an meiner neuen Nähmaschine verbringen kann (die steht nämlich noch umausgepackt im Keller) – Sachen, die durch ihren Konsum etwas Gutes bewirken.
Also Produkte, die zum Beispiel klimapositiv sind, die aus einer Behindertenwerkstatt stammen, einen größeren Sinn haben oder die komplett upgecycled sind. Oder oder, Beispiele gibts zum Glück einige. Wer Tips hat, immer her damit, denn natürlich möchte ich meine Liebsten mit etwas beglücken, das nicht nur etwas Gutes tut, sondern ihnen mit etwas Schönem eine echte Freude macht. Einige wirklich tolle Dinge, die überhaupt nicht öko, eso oder sonst irgendwie komisch, sondern ziemlich schick sind, habe ich schon gefunden und ich werde sie hier in einem Good-Gift-Guide oder auf meiner Facebook Seite (bitte alle liken!) vorstellen. Dann könnt ihr auch alle sinnvolle Sachen zu Weihnachten schenken 🙂
Und, da das als Howtobegood-Challenge wahrscheinlich genauso wenig ausreicht wie der Schal fürs Leben, habe ich auch schon eine Idee für die nächste. Die hat auch was mit Flüchtlingskindern zu tun und werde ich euch spätestens nächste Woche noch vorstellen. Aber natürlich freue ich mich auch über eure Vorschläge, denn so wars ja eigentlich gedacht. Vielleicht habt ihr ja eine Idee, was ich im Dezember Gutes tun sollte? In diesem Sinne: Happy (vegan) Wednesday! (Wen’s interessiert, heute Mittag gibt es bei mir dieses Zucchini-Süßkartoffel-Curry. Yummy.)