Vegan Wednesday oder eine neue Geschichte des Scheiterns…

Da wollte ich euch von meinem gestrigen Vegan Wednesday erzählen und davon, dass ich spätestens ab 2015, vielleicht aber schon ab sofort, jeden Mittwoch Vegan Wednesday machen will, als ich einen großen Schluck von meinem morgendlichen IchbrauchunbedingtKaffee-OhnedengehtgarnixCappuchino nahm, den lecker, perfekt geschlagenen Milchschaum, den ich so sehr liebe, auf meiner Zunge zergehen ließ und es mich plötzlich traf: Kaffee! Milch! Nix vegan!

Also von vorne. Gestern kam mir die prima Idee, ab sofort jeden Mittwoch Vegan Wednesday zu machen. Denn nicht mein Blog, sondern auch ich brauche ein bisschen mehr Struktur. Ideen dazu habe ich schon ein einige und ihr dürft, wenn die etwas weiter durch meine Gehirnwindungen gedacht sind und mehr Form haben, euren Senf (der ist übrigens vegan!) dazu abgeben.

Warum vegan? Gute Frage, denn eigentlich stehe ich nicht so ganz dahinter. Weder glaube ich, dass eine vegane Ernährung mega gesund noch so richtig viel umweltverträglicher ist. Denn wer sich vegan ernährt, isst zwangsweise ziemlich viel Soja, und Soja… das ist ne andere Geschichte. Und die ist nicht gut. Dennoch, irgendwas reizt mich nach wie vor daran, vielleicht weil vegan momentan so trendy ist und ich auch ein bisschen trendy sein will, vielleicht aber auch, weil ich genau weiß, dass mir die Disziplin fehlen würde, mich komplett tierfrei zu ernähren. Denn yummy, wenn ich irgendwann mal wieder ein bisschen mehr Zeit habe, will ich wieder Kuchen backen mit (so gut wie möglich guten) Eiern und Butter und Sahne und Creamcheese und und.. Und ich liebe Eis und Schokolade und Tiramisu und Moment, jetzt muss ich sabbern Aber ein Tag in der Woche, das sollte drin sein.

Was ich mir davon erhoffe: Ein bisschen mehr Achtsamkeit im Umgang mit Essen. Hier in meinem Kinderparadies Homeoffice stopfe ich mir meistens schnell einfach irgendwas zwischen die Zähne, wenn mein Hirn zu laut Essen! schreit. Das irgendwas ist blöderweise ziemlich oft irgendwas mit Gummibärchen (immerhin die veggie-Version) oder Schokolade (die Gute!) oder irgendwas anderem, das ziemlich sicher jede Menge Zucker enthält. Not so good. Zwar werde ich am Vegan Wednesday vermutlich nicht anfangen, die köstlichen Rezepte nachzukochen, die da draußen in den tollen Vegan Blogs kursieren, denn dazu fehlt mir garantiert auch 2015 die Zeit. Aber ich überlege viel mehr, was ich esse und kaufe entsprechend ein (vegane Fertiggerichte aus dem Bio-Markt. Tüdelü.). Und ich starte den Tag mit einem Green Smoothie. Das hab ich gestern auch gemacht und war eigentlich unheimlich stolz, dass ich es eigentlich tatsächlich geschafft hatte, mich vegan zu ernähren, denn danach gabs Gemüsebällchen mit Gemüsesauce und Couscous und abends Kürbissuppe und Maroni. Wenn da nicht der OhnedengehtgarnixCappuchino am Morgen und am Mittag gewesen wäre, den ich so ganz galant ausgeblendet habe. Also next week next try. Mit Hafermilch oder so. Würg.

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Tag 281: Warum eigentlich?

Warum mache ich diese Vegan-Challenge eigentlich nochmal? Um rauszufinden, wie und ob das in einem eher stressigen Alltag funktionieren kann? Oder eben nicht? Um danach meine Ernährung dauerhaft umzustellen? Oder um mir einzugestehen, dass ich einige ethische Ansätze zwar sehr gut und wichtig finde, aber nicht in der Lage bin, die auch zu leben? Momentan finde ich das Ganze nämlich echt schwierig und unbefriedigend. Und dabei geht es mir gar nicht (nur) um die dauerhaften Gelüste und diese riesige Liste von Dingen, die man nicht essen darf, sondern ums Handling dieses vollkommenen Verzichts auf tierische Bestandteile in der Ernährung.

Gestern zum Beispiel landeten wir nach einer ziemlich anstrengenden Radtour im Kloster Andechs und ich wollte meinen viel zu leeren Magen einfach mit irgendetwas füllen. So eine bayrische Speisekarte ist allerdings nicht gerade für ihre vegane Spezialitäten bekannt, das einzig essbare darin waren Pommes und Salat – eine Kombi, die ich allerdings als Vegetarierin schon ein paar Mal zu viel genossen habe. Dass die Reiberdatschi mit Apfelmus, die ich schließlich bestellte, überhaupt nicht vegan, sondern Eier beinhalten, fiel mir erst beim Reinbeißen auf. Zu spät, versagt an Tag 6 und ganz ehrlich habe ich momentan nicht mehr allzu viel Motivation, den Versuch strikt zu Ende zu führen. Mir fehlt der Spaß, das Unkomplizierte, das Praktische daran und zu viel darüber nachzudenken, was ich wo wie essen kann, das tut mir nicht gut.

Ab morgen allerdings wird es zumindest vorübergehend einfacher, ich mache nämlich eine Fünf-Tages-Detox Kur von Detox Delight. Hier bekomme ich alle Speisen (erst mal frische Säfte und Suppen) fertig geliefert, muss mich um nichts kümmern und lediglich auf Kaffee und Alkohol verzichten. Sollte ich hinkriegen, mein angegriffener Magen, meine momentan echt zu Problemen neigende Haut und meine bäh-Haare werden es mir ganz bestimmt danken. Und danach… We will see.

 

Tag 278: Ätzend!

Ganz ehrlich, heute an Tag 4 geht mir das Vegan-Projekt total auf die Nerven. Zwar habe ich ganz stolz einen halbwegs leckeren Apfelkuchen ohne Eier hinbekommen, den ich als Einstandskuchen mit ins Büro bringen und meinen nachmittäglichen Süßhunger erstmal damit bekämpfen konnte. Erstmal, denn ich hab trotzdem riesen Appetit auf alles mögliche, und zwar alles mögliche MIT Eiern, Milch, Quark. Das Ergebnis des Verzichts: Ich habe gerade eine halbe Packung vegane Gummibärchen verdrückt und weil das nicht die gewünschte Befriedigung brachte, viel zu viele Nüsse gleich noch obendrauf. Mit Sicherheit keine gute Kombi, kalorien-, figur- und hauttechnisch gesehen, aber was soll ich machen. Hoffentlich ist das morgen wieder vorbei, denn wenn das Projekt Vegan mit ein paar Kilo mehr auf der Waage endet, dann hat’s so oder so versagt. Aber wahrscheinlich ist es wie mit allem anderen auch: Aller Anfang ist eben schwer. Grrrrrrr.