Warum mache ich diese Vegan-Challenge eigentlich nochmal? Um rauszufinden, wie und ob das in einem eher stressigen Alltag funktionieren kann? Oder eben nicht? Um danach meine Ernährung dauerhaft umzustellen? Oder um mir einzugestehen, dass ich einige ethische Ansätze zwar sehr gut und wichtig finde, aber nicht in der Lage bin, die auch zu leben? Momentan finde ich das Ganze nämlich echt schwierig und unbefriedigend. Und dabei geht es mir gar nicht (nur) um die dauerhaften Gelüste und diese riesige Liste von Dingen, die man nicht essen darf, sondern ums Handling dieses vollkommenen Verzichts auf tierische Bestandteile in der Ernährung.
Gestern zum Beispiel landeten wir nach einer ziemlich anstrengenden Radtour im Kloster Andechs und ich wollte meinen viel zu leeren Magen einfach mit irgendetwas füllen. So eine bayrische Speisekarte ist allerdings nicht gerade für ihre vegane Spezialitäten bekannt, das einzig essbare darin waren Pommes und Salat – eine Kombi, die ich allerdings als Vegetarierin schon ein paar Mal zu viel genossen habe. Dass die Reiberdatschi mit Apfelmus, die ich schließlich bestellte, überhaupt nicht vegan, sondern Eier beinhalten, fiel mir erst beim Reinbeißen auf. Zu spät, versagt an Tag 6 und ganz ehrlich habe ich momentan nicht mehr allzu viel Motivation, den Versuch strikt zu Ende zu führen. Mir fehlt der Spaß, das Unkomplizierte, das Praktische daran und zu viel darüber nachzudenken, was ich wo wie essen kann, das tut mir nicht gut.
Ab morgen allerdings wird es zumindest vorübergehend einfacher, ich mache nämlich eine Fünf-Tages-Detox Kur von Detox Delight. Hier bekomme ich alle Speisen (erst mal frische Säfte und Suppen) fertig geliefert, muss mich um nichts kümmern und lediglich auf Kaffee und Alkohol verzichten. Sollte ich hinkriegen, mein angegriffener Magen, meine momentan echt zu Problemen neigende Haut und meine bäh-Haare werden es mir ganz bestimmt danken. Und danach… We will see.