10 Gründe für eine Shoppingdiät

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Gestern kam ich mal wieder ins Grübeln. Über Shoppen, Shoppingdiät, Konsum und die Welt an sich. Auslöser war der Blogbeitrag von Modepraline, die fragt, was der Mist mit der Shoppingdiät eigentlich soll. Unsere Welt würde nämlich zum Stillstand kommen, wenn wir alle nicht mehr konsumieren und strenge Shoppingdiät halten würden. Auch wenn diese Dramaturgie natürlich einen weiten Bogen spannt und zwischen „Ich verzichte eine Zeitlang auf Klamotten und anderes Lifestyle-Gedöns, weil ich viel zu viel habe“ und „Ich kaufe gar nix mehr und lebe ab sofort wie ein Steinzeitmensch“ viel viel viel Platz ist, ich kann den Ansatz tatsächlich nachempfinden. Und bin auch immer noch Karl Lagerfelds Meinung: Das Geld muss zirkulieren, heißt: Ich konsumiere eigentlich gerne und Konsum macht durchaus Sinn. Aber wie bei allem geht es um das richtige Maß, das Bewusstsein und die Reflexion. Und das alles finden viele erst durch einen Verzicht.

Daher (und weil ich gelernt habe, dass solche Überschriften total erfolgreich sein sollen) gibt es jetzt zehn Gründe, warum eine Shoppingdiät Sinn macht:

  1. Weniger ist mehr: Eine Shoppingdiät erdet und schafft Bewusstsein für die Dinge, die man schon hat. Oder die man wirklich haben möchte oder brauchen kann. Denn wir haben alle zu viel. Von allem.
  2. Sie ist zeitlich begrenzt: Eine Shoppingdiät hat ein Anfang und ein Ende. Und zwischendrin passiert eine ganze Menge, nämlich:
  3. Sie macht uns kreativ: Weil wir mit dem klarkommen müssen, das wir schon haben und trotzdem nicht jeden Tag das selbe anziehen möchten. Wir finden plötzlich lang verborgene Schätze in unserem Kleiderschrank, lernen unsere Schrankleichen kennen, kommen auf neue Styling-Ideen oder tragen Klamotten, die wir eigentlich nie hätten kaufen dürfen.
  4. Sie lehrt uns zu schätzen: Bei all diesen Experimenten merken wir mal wieder, wie viele Sachen wir eigentlich haben. Und wie viele davon total unnötig sind. Und wir schätzen die, die wir richtig gerne mögen noch viel mehr.
  5. Sie lässt uns hinterfragen: Denn warum kaufen wir so viel, das wir gar nicht brauchen oder noch schlimmer, das uns gar nicht wirklich gefällt? Weil es ein Schnäppchen war? Weil ein voller Kleiderschrank irgendwie gut tut und wir damit uns als coole Fashionistas fühlen? Weil wir jeden Morgen ein Stylo-Outfit tragen können? Und woher kommen eigentlich all diese Klamotten, die uns so cool sein lassen?
  6. Sie schockt uns: Richtig, nämlich aus armen Ländern von noch ärmeren Näherinnen. Die unter schlimmsten Bedingungen dafür sorgen, dass wir cool sein können. Wer es noch nicht gesehen hat: Schaut euch die Serie der drei jungen, coolen Norweger an, die einen Monat in Kambodscha verbringen und dort in einer Textilfabrik mitarbeiten. Danach könnt ihr nicht mehr guten Gewissens bei den großen Billigheimern einkaufen (mit schlechtem gehts weiterhin). Denn auf den Punkt gebracht: „Shopping shouldn’t be a hobby“.
  7. Sie lässt uns umdenken: Nicht nur im Bereich Fashion, sondern im gesamten Leben. Palmöl in Kosmetik, Massentierhaltung, Kinderarbeit, ausgebeutete Kleinbauern, abgeholzter Regenwald, verschmutze Meere – das alles und noch viel mehr ist uns plötzlich nicht mehr egal.
  8. Sie bringt uns zu bewusstem Konsum: Deswegen denken wir ab sofort viel mehr darüber nach, was wir kaufen, was wir wirklich brauchen und warum. Wo die Dinge herkommen, wie die Produktionsbedingungen sind und ob die Anschaffung uns langanhaltende Freude bereitet. Wir schmeißen unser Geld also nicht mehr zum Fenster raus. Zumindest nicht mehr so oft.
  9. Sie macht uns dankbar: Darüber, dass es uns so gut geht, dass wir so viele tolle Erkenntnisse haben durften, dass wir so viele Möglichkeiten haben. Und deswegen:
  10. Sie macht bessere Menschen aus uns: Weil wir Dinge anders machen als vorher, weil wir uns vielleicht bei irgendeinem Projekt engagieren, das die Welt ein wenig besser macht, weil wir nicht mehr alles einfach so hinnehmen, weil wir wissen, dass wir zwar nie alles richtig machen können, aber jede Kleinigkeit trotzdem besser ist als nichts. Und wir immer mehr werden wollen, damit die großen Bösen auch irgendwann mit dem Umdenken anfangen. Denn wir wissen: In order to save everything. We need everyone.

In diesem Sinne: Happy No-Shopping everyone. Mit ein paar Best-Of-Bildern aus 2012, dem Jahr meiner Shoppingdiät.

 

 

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Oops I did it again: Fehlkauf Deluxe

Ähem ja. Eigentlich sollte man meinen, dass ich vor Fehlkäufe inzwischen wirklich gefeit sein sollte. Weil ich so viel gelernt habe und alle meine (wenigen) Käufe total bewusst und kontrolliert tätige. Eigentlich. Denn wer nicht lesen kann, ist selber schuld.

Aber ich hole mal ein bisschen aus:

Ich brauche dringend eine neue Skijacke, finde ich. Weil ich die alte (zwar sauteure und Geschenk meiner Eltern zum 30.) in einer doofen Eitelkeit in Größe 36 gekauft habe, obwohl ich bei Jacken grundsätzlich Größe 38 trage. 36 ist aber irgendwie cooler, dachte ich und so fahre ich seit ein paar Jährchen (das Rechnen schenken wir uns mal) in einer Jacke herum, die zwar mega gut ausgestattet und allen möglichen Schnickschnack hat, den man auf der Piste unbedingt nicht braucht, aber in die ich nicht mal mein Handy so reinstecken kann ohne dass es mich unangenehm stört, weil sie eben einfach ein bisschen zu eng ist. Von einer Sonnenbrille, die auf der Hütte oftmals hilfreich wäre oder einem Brötchen, mal ganz zu schweigen.

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Deswegen, ganz klar, brauche hätte ich gerne eine neue. Nicht mehr so eine mega teure, aber auch kein Billig-Ding. Eben eine, die ich auch wieder ein paar Jährchen tragen möchte. Was tun? Klar, good old eBay hilft immer. Da gibts nämlich gut erhaltene Second Hand Skijacken von zum Beispiel meiner jetzigen Marke für nen Appel und nen Ei. Und auch welche von Peak Performance. Tolle Marke, tolle Ausstattung, toller Preis, dachte ich mir und ersteigerte eine pinke, wie NEUe Jacke in M zum echten Schnäppchenpreis – denn wir haben ja gelernt und wissen, dass S wahrscheinlich zu klein wäre. M ist super, pink und dunkelblau auch. Passt also alles? Fast. Denn fein versteckt im Feldchen „Kategorie“ – das man gerne mal übersieht wenn man durch die Stichwortsuche auf die Jacke aufmerksam wurde – stand das nicht ganz so unwichtige Wörtchen „Herren“.

Und so besitze ich seit gestern Mittag eine super coole, fast NEUE, mal richtig teuer gewesene, pinke Peak Performance Herren-Skijacke in Größe M.

Ja, ihr dürft jetzt lachen. Das würde ich auch tun, wenn es nicht eigentlich zum Heulen wäre. Denn a) sie ist mir – oh Wunder – viel zu groß und b) wie um Himmels Willen werde ich eine PINKE HERRENskijacke wieder los?

Falls jemand eine Idee hat, bitte meldet euch. Ich vermute allerdings, es gibt noch nicht allzu viele emanzipierte Herren da draußen, die diese Farbe auf der Piste mit Würde tragen – denn sonst wäre diese fast NEUE, eigentlich sauteure Jacke nicht zu solche einem Schnäppchenpreis unter den (meinen) Hammer gekommen. Falls doch, bitte meldet euch auch bei mir. Dringend sogar.

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Und ich schwöre, beim nächsten Mal wieder ganz genau hinzugucken. Denn eigentlich, eigentlich müsste ich vor Fehlkäufen doch inzwischen gefeit sein.

Mein Januar mit ERIK oder It’s never too late to get started

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Nein, wir haben immer noch keinen neuen Mitbewohner. Auch keinen Hund, keine Katze oder sonst irgendein Haustier. Und einen neuen Mann hab ich auch nicht. ERIK, vielleicht erinnert euch, ist die Blogparade von Melpidi, um Herr seiner Ziele und guten Vorsätze zu werden. Nachdem ich die im Dezember brav formuliert habe, ist es nun an der Zeit für ein erstes Zwischenfazit. Um es gleich vorweg zu nehmen und euch etwaige Enttäuschungen am Ende des Textes zu ersparen: So wahnsinnig viel ist (gelinde ausgedrückt) noch nicht passiert.

Aber der Reihe nach:

– Die Kinderzimmer verschönern. Ja stimmt, das will ich unbedingt. Irgendwie. Passiert ist hier noch null nada niente. Und wenn ich unsere Wochenendplanung so anschaue, wird das auch nix im Februar (das muss nämlich am Wochenende gemeinsam mit dem Mann passieren, denn mir obliegt nicht die Kompetenz, in dieser Wohnung eigenständig Bilder aufzuhängen. Das seiner Ansicht nach unverzichtbare Hantieren mit Wasserwaage und Abstandsmesser gehört nicht gerade zu meinen größten Talenten.). Aber März olé, du bist meine große Hoffnung für schöne Kinderzimmer.

– Bilder aufhängen in der restlichen Wohnung, und zwar jede Menge. Ähem, was soll ich sagen. Dieser Punkt ist immerhin so weit fortgeschritten, dass ich mir theoretische Gedanken gemacht habe, wo sich welches Bild sich wo besonders gut machen würde. Da wir aber in naher Zukunft (März!) planen, das Wohnzimmer ein wenig umzugestalten (motivierte Inneneinrichtungsprofis oder Architekten hurra, wollt ihr meine neue beste Freundin sein? Ich backe euch auch nen Kuchen?), bleiben auch diese Gedanken momentan noch in schöner Theorie.

– Überhaupt mehr Bilder und Fotos verwursteln. Genau, da war was. Ich habe einen Ort für die ganzen Fotos und Bilder definiert: Unsere Gästetoilette. Auf der sitzt man nämlich aus Mangel einer Abstellkammer momentan zwischen Wischmob, Besen und Putzlumpen und auch wenn man dort aufgrund schlechter Isolierung und fehlender Heizung sowieso nicht mehr Zeit als unbedingt nötig verbringen möchte, ein bisschen hübscher könnte es an diesem Örtchen schon sein. Daher kommen die Putzutensilien in naher Zukunft (März!) in den Keller (denn nein, ich kann sie nicht einfach runterräumen. Zunächst muss ein logischer Platz für ebendiese definiert und im Anschluss entsprechend equipped werden. Und ihr könnt raten, auch dazu habe ich nicht die entsprechende Kompetenz 🙂 ) und in der Gästetoilette werden Fotos aufgehängt. Denn an den Wänden ist richtig schön viel Platz.

– Sport. Oh Gott Sport. Der Januar startete so gut! Am Neujahrsmorgen ging ich in eisiger Kälte und trotz Schnee und Eis joggen, meine Knie überlebten dieses Experiment und auch in den folgenden Tagen schaffte ich es immer wieder auf meine Yogamatte oder zum Seven Minutes Workout. Bis, tja bis eine fiese Erkältung in meinem Körper einen gemütlichen Stamm fand (sagt man das so?) und sich dort über 14 Tage lang einnistete. Mein Kopf glich einem bubbly wobble und an Sonnengrüße oder Bewegung an sich war nicht zu denken. Irgendwann haben meine Schlachtrufe (und geeignete Mittel aus der Apotheke) diesen fiesen Schmarotzer zum Aufgeben bewegt, aber die Motivation, diese blöde Trulla, hat sich seitdem nicht blicken lassen. Immerhin war ich ein paar Mal Skifahren (und heieiei, ist das anstrengend!), war auf dem tollen tollen Yogawochenende und mache seitdem immerhin kurze Übungen um meine Oberschenkel skirurlaubstauglich (im März!) zu machen. Hier passt mal wieder eines meiner geliebten Zitate:

„You don’t have to see the whole staircase, just take the first step.“ 
Martin Luther King

Mini-Steps zählen bestimmt auch. Gell Martin.

– Lesen. Lesen. Lesen. Wasn das, lesen? So in etwa sieht der Stand der Dinge aus, zum Lesen bin ich überhaupt gar nicht gekommen. Weil mich noch kein Buch entdeckt hat, das den Anfang machen will und weil ich abends, nach dem Kinderinsbettbringen, wenn ich lesen könnte, in einen wachkoma-artigen Zustand weile, bis ich irgendwann selbst ins Bett krabbele. Das wird aber auch wieder besser (spätestens im März!) und dennoch brauche ich dringend noch Inspirationen. Wollt ihr mir helfen? Welches sind die Bücher, die euch so gefesselt haben, die ihr nicht mehr aus der Hand legen konntet? Verratet sie mir und dann will ich auch endlich mal wieder L-E-S-E-N.

– Häkeln! Ich habe mit Lenny begonnen. Und so sieht er momentan (seit Anfang Januar) aus:

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Ich spare mir mal weitere Kommentare.

– Nähen, klar. Nix nähen, klar. Meine Nähmaschine steht immer noch unausgepackt im Koffer, es gibt gerade kein Nähprojekt (und auch etwas wenig Zeit), weswegen ich den Drang verspüre, sie auszupacken. Wobei eine gute Freundin von mir gerade einen kleinen Baby Boy geboren hat und so ein paar kleine Babysachen eigentlich ein hervorragendes Projekt wären. Mal sehen. Ich werde berichten (sowieso).

– Gesünder essen. Ja doch. Endlich ein Punkt von ERIK diesem Hund, bei dem ich zumindest kleine Erfolgserlebnisse berichten kann. Auch wenn die Heilpraktikerin meines Vertrauens mir versicherte, dass der Totalverzicht auf Zucker nicht nötig wäre und ich sofort danach eine Tüte Gummibärchen vertilgt habe (Übertreibung ist ein Stilmittel!), im Großen und Ganzen war der Januar ernährungstechnisch ganz gut. Immerhin etwas!

– So viel wie möglich draußen sein. Naja, es ist halt Winter, ne? Und trotzdem waren wir eigentlich recht viel an der Luft, beim Ski- und Schlittenfahren, beim Spazierengehen am See und weil Mini-Man so gerne Schnee schippt. Und der Frühling, in dem wir noch viel mehr draußen sein werden, kommt ja erst noch (im März!).

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Tja ERIK, was soll ich sagen: Luft nach oben triffts wahrscheinlich am allerbesten. Aber das wird noch mit uns, da bin ich sicher. Spätestens im März.

PS: Ach, neben ERIK hatte ich mir noch den Spaßbefreiten I-am-so-healthy-und-mega-gesund-Januar auferlegt: Kein Alkohol, jeden Tag Sport, kein Zucker. Kein Alkohol, das hat immerhin geklappt. Yeah.

PPS: Sollte der Eindruck entstanden sein, mein Mann wäre ein besserwisserischer Klugscheißer, weil ich alleine hier eigentlich nichts machen darf, dann naja, versuche ich dem energisch zu widersprechen. Er würde sagen, er ist eben sehr ordentlich (was den Vorteil hat, dass er unsere Wäsche zusammen legt, weil ich das nämlich nicht richtig mache) und genau (und deswegen kümmert er sich auch noch um alles mögliche andere alltägliche). Zum Glück ist er daneben sehr liebenswert, so dass ich die Rolle als Nichstnutz und Statist (Übertreibungen sind Stilmittel) inzwischen sehr genieße. Fakt ist: Sport, Ernährung oder sonstige Vorhaben, die eine gewisse Konsequenz erfordern, bürgt er sich erst gar nicht auf, da er weiß, dass er daran scheitern würde. Lenny hingegen wäre bei ihm schon längst unser neuer Mitbewohner, weil er diesen unfertigen Zustand des armen Hasen kaum ertragen kann. Denn er ist eben sehr ordentlich.

Feier dich selbst!

Frauenhof

Ach Leute! Heute ist schon Dienstag und das bedeutet, dass dieses tolle, wundervolle, erfüllende, reinigende, vollkommen energy-boostende Yoga-Wochenende auf dem ich von Freitag bis Sonntag war, leider schon wieder ein paar Tage her ist. Und wirklich, es war so toll! Ich habe schon ein paar Yoga-Wochenenden mit der lieben Jenny mitgemacht und alle samt waren wunderbar und einzigartig. Aber dieses jene, am letzten Wochenende, das war irgendwie ganz besonders besonders. Keine Ahnung, ob ich es dieses Mal extra nötig hatte, weil Yoga in meinem Leben zu so einer Seltenheit geworden ist, ob der Ausnahmezustand Wochenende-ohne-Kinder die Stimmung bei fast allen Teilnehmerinnen gepusht hat, ob es die tolle Gruppe oder die eben ganz besonders tollen Yogastunden von Jenny waren, keine Ahnung. Es hat einfach alles gepasst.

“Keep your best wishes, close to your heart and watch what happens“
― Tony DeLiso,

Und was alles passierte! Schon beim Ankommen im Seminarhaus, dem „Frauenhof“ im Allgäu, der zwar gewisse Vorurteile bestätigt, aber sofort dafür sorgt, dass die total egal sind, hat es zooooom! gemacht und bin ich total runter gefahren. Obwohl sich mein Glaube an Feng Shui wirklich in Grenzen hält scheint es Orte zu geben, die all meine komischen Gedanken, all die Stressgefühle, all das „Du musst“ und all den persönlichen Druck sofort verbannen. Die das Bewusstsein auf das lenken, was wirklich wichtig ist, mich ganz einfach und ohne Anstrengung im Hier und Jetzt ankommen und das extrem genießen lassen. Ich glaube, das Wort Stress existiert an diesen Orten einfach gar nicht.

Und als es dann mit wunderschönen, fließenden Yogastunden losging, die so gut taten und ohne total abgehoben zu sein, mich überall berührten, wir am Samstag Nachmittag mit dicken Schneeschuhen durch unberührte Winterlandschaften stapften, der Sauerstoff all unsere Zellen durchpustete, da war sowieso alles im Flow.

Schneeschuhwandern

Doch die liebe Jenny hatte noch mehr für uns im Petto. Am Anfang jeder Yogastunde stellte sie uns nämlich eine persönliche Frage, die wir in der Runde beantworten oder für uns sacken lassen und für später aufheben konnten. Weil das so gut getan hat, möchte ich das gerne an Euch weiter geben.

Wenn ihr wollt, holt euch ein Stück Papier oder vielleicht sogar ein schönes Büchlein und einen Stift, damit ihr eure Gedanken sammeln und immer mal wieder vervollständigen und nachschlagen könnt. Oder ihr formuliert eure Gedanken einfach für euch in eurem Kopf. Ganz wie ihr wollt und Spaß dran habt.

Los gehts mit der ersten Frage:

1. Worauf bist du stolz?
Ich musste ein bisschen an Lucie Marshalls #momsrock Blogparade denken, denn auch hier fand ich es unglaublich schwer, mich selbst zu loben. Warum ist das eigentlich so verflixt schwierig? Tausend Dinge fielen mir ein, die gerade nicht ganz so rund laufen und die besser werden müssen, aber nichts, das gerade flutscht, weil ich es zum Flutschen gebracht habe. Glücklicherweise fiel meiner Freundin Maike jede Menge ein – wie zum Beispiel diesen Blog zu betreiben, der mir so gut tut – und ich war einmal wieder froh, so tolle Freunde zu haben, die wissen worauf ich stolz sein kann, wenn ich selbst keine Ahnung habe.

„Whatever you are, you are. Be proud of it.“
– Teebeutelweisheit

Und du lieber Leser, wie sieht es bei dir aus? Ist dir direkt etwas eingefallen, worauf du stolz bist? Oder musstest du auch ein Weilchen nachdenken? Dabei muss es gar nichts Großes sein, vielleicht gab es eine Situation, die du toll gemeistert hast, obwohl sie schwierig war? Vielleicht hast du geschafft, etwas anzunehmen, von dem du nicht glaubtest, dass du es könntest? Oder hattest einen Aha-Moment, der nachwirkt und dir gut tut?IMG_6295

Am Ende der Stunde bekamen wir unser persönliches „Feier dich selbst“ Buch geschenkt, in dem wir diese Gedanken sammeln können. Schon länger hatte ich vor ein „Gute Momente“ Buch zu beginnen, die schönen Erlebnisse darin zu hamstern und einen Vorrat schaffen für die vielleicht nicht so guten Tage. Sich einmal am Tag kurz darauf besinnen, was toll war, gerade an Tagen, die vielleicht nicht rosarot und pink waren, das tut ganz schön gut.

2. Frage: Was wünschst du dir?
Diese Frage war schon viel einfacher, praktisch wie für mich gemacht. Früher bin ich viel um die Welt gereist, hatte die Möglichkeit, fremde Länder kennen zu lernen und eine Weile lang ganz neue Kulturen, andere Lebensweisen und Gegebenheiten zu entdecken. Und obwohl wir zusammen mit den Kindern schon tolle Urlaube in Spanien, England, Italien oder Korsika verbracht haben, so langsam kribbelt es mich, mal wieder ungewohnte Gerüche zu riechen, exotisches Essen zu essen, andere Musik zu hören und in ein neues Land einzutauchen. Und so wünsche ich mir sehr, bald wieder mehr zu reisen. Singapur steht für dieses Jahr ganz oben auf meiner Liste, aber auch Australien, Südafrika, Brasilien und ein paar Länder in Südostasien sind Ziele meiner ewig langen Bucket List.

Reisen

„Nimm dir die Zeit um zu Träumen; das ist der Weg zu den Sternen.“
– Irischer Segensspruch

Und du, was wünschst du dir? Gibt es einen großen oder kleinen Traum, den du gerne erfüllt hättest? Oder gleich mehrere? Auch die kannst du wunderbar in dein Büchlein schreiben und immer wieder rauskramen. Denn manchmal muss man sich mit einem Wunsch nur oft genug beschäftigen, damit er sich erfüllt.

Die dritte Frage: Wofür bist du dankbar?
Dankbarkeit. So etwas einfaches und doch so unglaublich wichtiges. Wer meinen Blog vor Weihnachten gelesen hat, kennt meinen Dankbarkeits-Text. Der ist zwar in total mega-sentimentaler Haaaaach-Stimmung entstanden, aber jedes Wort davon meine ich heute noch genauso. Uns geht es so gut und auch wenn mir die großen Schulterklopf-Mensch-bin-ich-cool Momente fehlen, für das Gutgehen und alle, die daran beteiligt sind, bin ich so unendlich dankbar.

„Ich bin dankbar, nicht weil es vorteilhaft ist, sondern weil es Freude macht.“
– Seneca der Ältere

Kinder

Was gibt es in deinem Leben, worüber du dankbar bist? Gibt es besondere Menschen, die in deinem Leben nicht fehlen dürfen? Vielleicht magst du ihnen sagen, warum sie für dich so wichtig sind und du dankbar bist, sie zu haben? Oder einfach für dich froh und glücklich darüber sein? Vielleicht bist du sogar dankbar für ein doofes Erlebnis, das dir passiert ist? Weil es dir die Augen geöffnet hat für das, was wesentlich ist und dir zeigt, wie stark du eigentlich bist? Was auch immer es ist, wofür du dankbar bist, mach es dir bewusst und freu dich darüber. Wenn dir nichts einfällt, dann halte es vielleicht wie Buddha:

Let us rise up and be thankful, for if we didn’t learn a lot today,
at least we learned a little, and if we didn’t learn a little, at
least we didn’t get sick, and if we got sick, at least we didn’t
die; so, let us be thankful.
-The Buddha

Und jetzt: Party on! Feier dich selber, heute und jeden Tag!

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Spaßbefreiter I-am-so-healthy-und-mega-gesund-Januar

Der Januar ist ja so ein Monat. Ein Monat des Anfangs, der Hoffnung, der Freude und der guten Vorsätze. Diät-Anbieter, Fitness-Studios und die gesamte Gesundheitsindustrie machen im Januar wahrscheinlich den Großteil ihres Jahresumsatzes, und nachdem ich mich jahrelang vor guten Vorsätzen gedrückt habe (oder einfach keine hatte, da ich mit allem eigentlich so ganz zufrieden war), bin ich in diesem Jahr volle Lotte dabei. Gleich drei Mega-Challenges gebe ich mir, und auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass sie von vornherein zum Scheitern verurteilt sind und irgendwie nicht so die „Hey, wir leben im Moment-Welle“ reitet: der Januar 2015 wird mein Monat der vollen Gesundheits- und Fitness-Dröhnung. Denn er ist der Anfang eines ganz sicheren Bomben-Mega-Superjahres und ich bombardier ihn mit guten Vorsätzen, dass es nur so kracht. Nämlich:

1. No Alcohol:
Jawollja, der Dezember hatte es ein bisschen in sich, was den Genuss von C2 H5 OH angeht. Zu viele Gelegenheiten und zu wenig Gründe, sich denen zu verwehren. Mit dem Ergebnis, dass der DaswirdeinMegaJahr2015-Neujahrs-Anstoß-Schampus gar nicht mehr so wirklich geschmeckt hat. Daher: 0,0 Promille im Januar for me.

NoAlk

2. Jeden Tag Sport:
Yes. Direkt am Neujahrs-Morgen nach viel zu wenig Schlaf in die Tat um gesetzt, dieses Vorhaben, oder naja sagen wir, begonnen: Ich war nämlich endlich mal wieder Laufen. Trotz fünfzig Zentimetern Schnee, minus 5 Grad und leichter Angst vor geplatzten Lungenbläschen. Ach und wie sehr ich Laufen vermisst habe (trotz Angst vor geplatzten Lungenbläschen). Ich hoffe so sehr, dass meine geschundenen Knie, die der Grund für meine längere Lauf-Abstinenz sind (und dummerweise wirklich keine Ausrede) zumindest einen Lauf pro Woche aushalten. Ein kleines Läufchen pro Woche an frischer Luft durch unsere ja ach so wunderschöne, idyllische Seegegend. Das wäre schon fein.

Sport

Und da einmal die Woche nicht jeden Tag ist, gebe ich mir an den anderen das 7-Minutes-Workout, das im Frühjahr 2013 in England in aller Munde war. Das ist nämlich genial: Sieben Minuten Sporteln und alle Fitnessstudio-Besuche, Joggingstrecken oder Zumba-Hops-Stunden sind hinfällig (najaaaaa, ich habs schon öfter mal gemacht und dabei nicht so das mega yeah-Feeling wie nach einer Stunde Laufen oder Schwimmen, aber durchaus das, etwas getan zu haben.). Und da ich leider auch nicht immer 7 Minuten am Tag übrig habe, zählt zu Jeden-Tag-Sport auch, wenn ich zwei Sonnengrüße oder ein paar Bauchübungen oder wenigstens irgendwas mache, das in den Bereich körperliche Ertüchtigung fällt. Tschakka.

3. Kein Zucker.
Puh, last but not least der vermutlich schwierigste healthy-Vorsatz: no sugar in January. Ich bin nicht gut im Verzichten und wenn ich irgendwas nicht darf, dann will ich es erst recht. Ihr könnt mir ne Packung Schokolade vor die Nase stellen und sagen, ich soll sie aufessen, dann will ich sie wahrscheinlich gar nicht so. Wenn ich sie aber nicht haben darf, verputze ich sie, so schnell könnt ihr nicht mal blinzeln. Aber: Gleich zwei vertrauensvolle Stellen rieten mir zu einer Darmsanierung. Nicht so mega aufwändig vom Arzt oder Heilpraktiker begleitet – auch wenn das natürlich noch besser wäre und die Durchhalte-Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches erhöhen würde – aber mit Darmflora-aufbauenden-Mittelchen aus der Apotheke und dem Verzicht von Zucker. Der ist nämlich nicht gut für die Darmflora. Und für vieles andere auch nicht. (Dummerweise hab ich das gestern Abend vergessen als ich gleich drei Kinder Countrys verdrückt habe (aberaberaber das war mein Abendessen. Weil ich beim richtigen Abendessen brüllende, zickige und halb kranke Trotzkinder ins Bett bringen und stundenlang besingen und beruhigen musste und der Besuch keine Lust hatte, stundenlang auf sein Abendessen zu warten)). Mhmpf.

Nosugar

So liebes Jahr 2015: ERIK und I-am-so-healthy-und-mega-gesund-Januar, wenn das mal nicht ein Start für ein Superjahr sind, dann weiß ich auch nicht. Auch wenn es zugegeben nach einem recht spaßbefreiten klingt. Egal, Opfer müssen sein und ich finde, nach dem letzten, irgendwie doch ziemlich durchwachsnenem haben wir ein echtes Superjahr wirklich verdient. Und ihr alle auch. Have a happy one everybody!

So wird 2015! Eine unvollständige Liste, was ich alles so machen werde

Ich habe ja wirklich ein Weilchen überlegt, ob ich auch einen Jahresrückblick schreiben soll. Das Jahr Revue passieren lassen ist nämlich eine schöne Gelegenheit, sich all der Dinge, die passiert sind noch einmal bewusst zu machen, denn so oft leben wir für den Augenblick – und das ist auch gut so! – aber die Fülle an Augenblicken führt dazu, dass einer vom anderen ganz schnell abgelöst wird und in Vergessenheit gerät. Aber, da der Anfang des Jahres für uns mit dem Umzug aufs Dorf, dem Loslassen unseres Zuhauses und dem erstmal recht schwierigem Einfinden im neuen und dem als Familie zu viert, der zu Beginn furchtbaren Kindergartensituation, dem Krankenhausaufenthalt von Mini-Man und seinem desolaten Gesundheitszustand bis Mitte Mai ganz schön schwierig war und ich leider das Talent besitze, einmal erlebte Emotionen jederzeit wieder nachfühlen zu können, lasse ich das lieber. Denn nicht ganz so schöne Emotionen aller Art hatten wir auch Ende des Jahres zur Genüge und jetzt isses an der Zeit, in ruhige Gewässer zu segeln, die halbwegs geglätteten Wogen zu besurfen und gemütlich umherzupaddeln, bevor der nächste Sturm mit all seinen Abenteuern kommt. Daher widme mich gedanklich lieber 2015, denn falls ihr es noch nicht wisst: Das wird ein Bombenjahr!

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Und damit ich meinen Beitrag zum Bombenjahr leiste, hab ich mich bei der Blogparade ERIK angemeldet. ERIK? Wasn das? ERIK heißt Es Rappelt Im Karton und ist ein Aufruf von melpidi, die persönlichen Ziele für 2015 zu formulieren. Da ich zu der Art Mensch gehöre, der ganz prima mit formulierten Zielen und To-Do-Listen funktioniert, ist ERIK genau das, was ich brauche. Und damit ich meine Ziele nicht aus den Augen verliere, darf ich jeden Monat einen Bericht schreiben, wie der Stand der Dinge ist. Ein Projektbericht fürs eigene Leben sozusagen. Irgendwie schlimm, dass ich sowas brauchen kann, aber gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass ich dringend mehr Struktur und Plan nötig habe, denn sonst bleibt was ganz wichtiges auf der Strecke: Nämlich Ich. Und mit mir der Spaß, die Freude und Kreativität, die uns als Familie neben all dem Alltagstrott, dem vielen Müssen, dem wenigen Schlafen und der wenigen Zeit, wirklich toll, lustig und einfach mega sein lässt.

Meine „Ziele“ sind zugegeben relativ unerheblich, eher lebenswerte Kleinigkeiten, die eben das Leben bunter, fröhlicher und hübscher machen und dafür sorgen, dass mein Yin und Yang sich richtig gut verstehen. Denn: Egal in welche Ecke ich gucke, egal welche Zeitschrift ich aufschlage, egal auf welcher Internetseite ich surfe, ich finde eigentlich überall tolle Dinge, die ich gerne (nach)machen würde. Wenn ich mal Zeit habe. Und wenn ich dran denke, was ich alles gerne machen würde, wenn ich mal wieder Zeit habe, fallen mir noch jede Menge andere Dinge an und schwups, schon ist sie fertig, die Zielformulierung, oder nennen wir sie mal lieber positiv: Die Bucket List 2015. Here we go:

– Die Kinderzimmer verschönern. In Mini-Mes Adventskalender vom letzten Jahr (2013!) waren lauter schöne Schmetterlings-Wandtatoos. Die liegen jetzt in ihrem Schrank und an der Wand hängt genau ein Bild. Genau wie in Mini-Mans Zimmer. Gott ist das trostlos. Nächstes Jahr werden die Kinderzimmer also unbedingt wohnlicher, freundlicher und auch bunter gemacht. Mit Magnetfarbe an der Wand und abwechselnden Ausstellungen der Kunstobjekte der kleinen kreativen Meister (hüstel). Und neuem Platz für das Riesen Puppenhaus, das das sehr fleißige Christkind gebracht hat. Und einer Ordnung, die selbst 3 3/4-jährige prima verstehen.

– Bilder aufhängen in der restlichen Wohnung, und zwar jede Menge. Unsere gar nicht mehr so neue Wohnung hat noch viele weiße Wände, die dringend ein bisschen Glanz bräuchten. In unserer alten Wohnung lobten alle Gäste unsere „pseudo-intellektuelle Bilderwand“, wie ich sie taufte – eine Sammlung aller möglicher Bilder, die überhaupt nicht zusammen passten: Alte Fotos von den Urgroßeltern, Postkarten von Dalí und Ché Guevara, eine Autogrammkarte von Rudi Völler, Massenkunst wie „Der Schrei“ und all solche Dinge, die überhaupt nichts gemeinsam haben und dennoch irgendwie zusammen ganz cool sind. Jetzt liegen die im Keller und ich muss sagen, ich vermisse sie tatsächlich. Und die Bilderwand. Muss also unbedingt wieder her.

– Überhaupt mehr Bilder und Fotos verwursteln. Ich bin ein riesengroßer Foto Fan und hätte am liebsten die ganze Wohnung voll mit diesen emotionalen, kitschigen, lustigen, sentimentalen, süßen Momenten. Aber stilvoll. Nämlich so irgendwie:

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Sport. Oh Gott Sport. Dass ich mal Leistungssportlerin war, sollte eigentlich inzwischen mein gut gehütetes Geheimnis bleiben. Denn dass mein Alltag früher Training an sieben Tagen pro Woche bestand, das kann sich heute keiner mehr vorstellen, ich am allerwenigsten. Heute bin ich froh, wenn ich es einmal im Monat ins Yoga schaffe und freue mich danach zwei Tage lang über den Muskelkater, denn der bedeutet, dass ich tatsächlich noch irgendwo ein paar Muskeln habe. Aber oh Gott, ich vermisse Sport so. Nicht nur, weil ich mich manchmal wie eine tösende Dampflock fühle oder meinen Babybelly endlich komplett loswerden möchte, nein, ich vermisse es auch, meinen Körper zu spüren und fit zu sein. FIT. Tolles Wort. Ach Sport, dass wir beide mal so wenig miteinander zu tun haben würden, das hätte ich nie gedacht. Und daher gibts ab Januar wenigstens sieben Minuten am Tag, nämlich diese hier:

– Lesen. Lesen. Lesen. Lesen vermisse ich fast genauso sehr wie Sport. Im Urlaub im August habe ich das letzte Buch gelesen und weil ich es kaum glauben konnte, dass ich das tatsächlich geschafft habe, hab ich die Bücher nur so verschlungen, kostbaren Schlaf für sie geopfert und Toilettengänge bis Ultimo ausgedehnt (der einzige Ort, aus dem ich die Kinder wirklich verbannen konnte). Jetzt herrscht wieder Leseflaute und auch wenn ich neben Arbeiten, Kindern und Bloggen kaum noch Zeit für irgendwas habe, für Lesen muss in Zukunft wieder welche her. Und falls ihr auch noch Bücher habt, die mir den Einstieg erleichtern, freue ich wahnsinnig über Tips!

– Häkeln! Diesen Hasen hier und einen Pouf – die Wolle für beides habe ich schon ewig zuhause. Genau wie für mindestens zwei Kinderjäckchen. Oder Mützen. Oder lauter andere hübsche Dinge. (Update: Den Riesen-Hasen hab ich sogar schon begonnen. Werde berichten. Im Projektprotokoll.)

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– Nähen, klar. Meine neue Nähmaschine steht umausgepackt im Keller und wartet darauf, zum Leben erweckt zu werden. Die ersten, hoffentlich einfachen Projekte hab ich auch schon gefunden und los gehts noch im Januar mit einem Muff für Mini-Me. Nicht dass sie wirklich eines dieser Muff-Mädchen wäre, die in sauberen, am besten hellbeigen Mänteln brav und ruhig in den Himmel gucken und sich nie dreckig machen würde. Egal. Auch wenn sie damit wahrscheinlich an einem Ast des nächstbesten Baumes, auf den sie unbedingt raufklettern musste, hängenbleibt und die ganze Arbeit für die Tonnne war. Ronja Räubertochter, meine.

– Gesünder essen. Klingt blöd und ist wohl das typischste Neujahrs-Vorhaben überhaupt, aber: In meinem Elternjahr habe ich mich was Ernährung angeht ganz schön hängen lassen (und ich weiß, dass hier ein direkter Zusammenhang meines immer noch vorhandenen Babybauchs bestehen könnte, der Mini-Me immer wieder zu Freudensprüngen veranlasst, denn sie hätte tatsächlich gerne noch eine Schwester („Ich hab ja keine“)), denn wenn mein Tagesablauf keine Struktur hat, hat es mein Speiseplan auch nicht. Und da ich im Januar ohnehin meinen Darm sanieren muss um zu gucken, ob mein Körper immer noch so allergisch auf alles mögliche reagiert, passt „Gesünder Essen“ ganz gut zum restlichen Plan. Und es wird weiterhin den Vegan Wednesday geben, mal sehen, ob ich ihn tatsächlich 52 Mal durchziehe. (Irgendwo auf Facebook habe ich etwas von einem Veganuary gelesen und ich überlege ja tatsächlich, das mal zu probieren. Ein veganer Start ins Jahr, warum nicht?). Uuuuund: Irgendwann im Februar kommt mein Thermomix, mit dem sowieso alles ein Kinderspiel ist. Juhu.

– So viel wie möglich draußen sein. Und auf dem Wasser. Am besten auf meinem eigenen Paddleboard, das ich mir dieses Jahr gönnen will. Oder auf Segelbooten der lieben Bernrieder Freunde.

– Zu guter letzt: Reisen. Bei dem Punkt kriegen mein Mann und ich mich immer in die Haare. Für mich ist Reisen nämlich essentiell, lebenswichtig, mein Sauerstoff. Für ihn das erste auf seiner Liste, auf das er verzichten kann. Trotzdem haben wir ziemlich tolle Reisen zusammen gemacht und werden hoffentlich auch 2015 unsere Taschen packen und die Welt entdecken. Am allerliebsten Singapore, denn dorthin hat es meine beste Freundin verschlagen, samt besten Freund meiner Tochter und samt meinem Patenkind und wenn man schon beste Freunde auf der anderen Seite der Welt hat, sollte man unbedingt in den Flieger dorthin steigen. Wenn es eben irgendwie geht.

So, das wars. Die vermutlich wirklich sehr unvollständige Liste ist erst mal getippt und auch wenn mir bestimmt jede Menge Dinge einfallen, die hier fehlen, das ist sie, die Bucket-List 2015. Zugegeben mit sehr wirrer Bildsprache und nicht ganz so schön wie ich sie gerne hätte. Aber mei, es ist zwischen den Jahren und da macht die gestalterische Kreativität einfach mal Pause. Und der Rest der Zeit wird für das Erfüllen der Liste genutzt. Aber weil es mich jetzt doch interessiert: Habt ihr euch für 2015 etwas vorgenommen? Oder lasst ihr das einfach bleiben (wie ich in den letzten Jahren? Naja, außer der Shoppingdiät 2012?), weil sie eh für die Katz sind? Tell me!

Howtobegood-Challenge im Dezember

December

Nun ist er schon gar nicht mehr so frisch, der Dezember, und ich glaube, ich schaffe es nicht mehr, euch eine Auswahl der Howtobegood-Vorschläge zum Voting zu präsentieren. Weil ich gerade in Arbeit versinke und nicht mehr ganz weiß, wo oben und unten ist, weil das bisher doch recht gemütliche Jahr einen mega Endspurt von uns allen verlangt und weil ich mich eigentlich schon entschieden habe, was die Howtobegood-Challenge im Dezember sein soll (jaja, das war nicht ganz Sinn der Sache. Aber die letzten Monate in diesem Jahr sind irgendwie die Testphase und da ich 2015 bestimmt viiiiiel strukturierter bin, viel mehr Zeit habe, die Dinge wie geplant umzusetzen und gaaaanz Kraft, Power und Energie haben werde, diesen Blog mega professionell zu betreiben (hahahahaha!), wird dann alles besser. Bestimmt!) Dennoch, der Vollständigkeit halber hier die Auswahl Eurer Vorschläge:

1.) Stop Starting Start Caring: Der Verein möchte dem Meeth Sewa Waisenhaus auf Sri Lanka einen Neubau schenken. Dafür wird jeder Cent benötigt, der irgendwo aufzutreiben ist und daher stehen momentan in einigen Münchner Einrichtungen große Sparschweine, in die jeder seine übrigen werfen kann. Die Challenge für mich: So viel Geld wie möglich zu sammeln, die dem Waisenhaus zu Gute kommt. Gute Sache, da ich die Gründer zumindest über einige Ecken kenne und sicher gehen kann, dass das gespendete Geld auch wirklich ankommt. Wer das Projekt unterstützen möchte, findet HIER weitere Infos.

2.) Die Flüchtlinge: Ich habs ja schon angedeutet und auch wenn ich die Schal fürs Leben Aktion nach wie vor total daneben finde und ganz gespannt bin, ob es heute, am 10. Dezember, einen Riesen Bang gibt und ganz supi doll auf die syrischen Flüchtlinge AUFMERKSAM gemacht wird und bitte alle ihr MITGEFÜHL zeigen – die armen Menschen sollten ganz dringend unterstützt werden. Die Idee von einer guten Freundin von mir: Geschenke packen und persönlich in einer Flüchtlingsunterkunft vorbei bringen.

3.) Obdachlose Kinder: Auf mamikreisel postete eine Mami folgendes:

Ich wohne in Berlin und arbeite seit einigen Jahren in der Notübernachtung der Berliner Stadtmission. Leider ist es in den letzten Jahren dazu gekommen dass auch Familien mit Kindern den Weg zu uns finden. Wir verschenken zu Weihnachten an alle dort etwas und ich wollte auch den kleinen eine Freude machen. Es gibt zwei Familien mit einmal 3 und einmal 4 Kindern im Moment die Kinder sind von 8 Monaten bis 12 Jahren. Vllt. würde mich die ein oder andere Mami mit Sachen die sie nicht mehr braucht und verschenken würde unterstützen auch diesen Kindern ein frohes Fest zu bereiten. Ich dachte an Spielsachen, warme sachen, wie schal Mütze etc.

Wer den Thread dazu nachlesen möchte, findet ihn hier. Ganz schön harter Tobak, bei dem mir wieder einmal bewusst wird, wie gut es uns geht. Und wenn ich überlege, was Mini-Me und Mini-Man von Oma, Opa, Onkels, Tanten und Paten zu Weihnachten bekommen werden, dann schwimmen wir gefühlt im Luxus. Und Kacke, ich will echt nicht langweilen oder zum „Gutmenschen“ werden, aber dieses Leid nimmt mich gerade ganz schön mit.

Daher habe ich mich für einen Mix entschieden. Die Flüchtlinge und die obdachlosen Kinder kriegen Geschenke. (Natürlich ist auch das Waisenhaus eine ganz tolle Sache und ich freue mich, wenn sich unter euch ein paar Spender finden!!). Wir haben so viel nagelneues Spielzeug, das Mini-Me und Mini-Man wirklich nicht brauchen. Und ich habe aus diversen Goodie-Bags meines alten Glamour-Jobs jede Menge originalverpacktes Parfüm und Accessoires, das ich wirklich nicht brauche. Die gehen jetzt an die obdachlosen Familien und die Flüchtlinge in unserem Nachbarsdorf.

Wer auch etwas spenden möchte und wie ich die Weihnachten im Schuhkarton Aktion, für die die Sachen ursprünglich mal gefacht waren, verpasst hat, kann entweder hier was an die obdachlosen Berliner Familien schicken:
Notübernachtung der Berliner Stadtmission
z.Hd. Katharina Kaiser
Lehrter Str. 68
10557 Berlin

Wichtig: Die Sachen müssen bis zum 22. Dezember da sein, da die Päckchen dann verpackt werden. Oder informiert euch, welche Flüchtlingsunterkünfte es in eurer Umgebung gibt, deren Bewohner sich über Geschenke freuen. Denn vielleicht habt ihr genau wie wir viel zu viel. Make it a December to remember…

Howtobegood-Challenge: Wie gehts weiter?

Da ich diese Woche eher nicht zum Bloggen komme dürft ihr heute mal ran, denn nach drei Tagen HamburgmeinePerle (Bericht kommt) und einem angeschlagenen Kind, hat sich der Berg der DingenderledigtwerdenmüssenSachen ganz schön hoch aufgetürmt. Was ihr tun sollt? Ich suche die nächste Howtobegood-Challenge für Dezember und ihr dürft vorschlagen, was die sein soll! Eine Idee habe ich selbst schon, aber ich würde so gerne wissen, was euch so einfällt. Also immer her mit euren Vorschlägen!

Die erste Howtobegood-Challenge war zugegeben für mich ziemlich einfach. Am Ende sind sechs Mützen für die liebe Bea rausgekommen und ich hoffe, sie können die kleinen tapferen Menschen zumindest ein bisschen aufmuntern. Jetzt gehts weiter und ich bin inzwischen bereit, mich schon ein klitzekleines bisschen aus meiner Comfort-Zone heraus zu bewegen. Klar hab ich Respekt davor, was das mit mir macht und würde mein minibisschen freie Zeit lieber dafür nutzen, Weihnachtsgeschenke für meine Lieben zu machen. Aber hey, uns gehts so gut und wenn die ausnahmsweise mal nicht die allerperfektesten Geschenke bekommen, wird sie das auch nicht umbringen. Und da draußen gibts genug Menschen, die nicht so ein Glück haben wie wir und denen kann ich gerade in der Weihnachtszeit bestimmt eine Freude machen. Also, wer hat Ideen? Hinterlasst hier oder auf Facebook ein Kommentar oder schickt mir eine Email! Ich freu mich!

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Und ab morgen gibts dann endlich auch den Teil 1 des Good Gift Guide. Zeit wird’s ja, in 28 Tagen ist irgendwie schon Weihnachten…

Der Schal fürs Leben oder: Völlig daneben

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© Brigitte – Save the Children – Schal fürs Leben

Auch wenn ich mir fest vorgenommen habe, trotz der großen bösen Welt da draußen nicht zu einer „Ich hebe ständig den Zeigefinger und motze“ Bloggerin zu werden, muss ich heute mal schimpfen. Schon zum zweiten Mal wurde mir nämlich die „Ein Schal fürs Leben“-Aktion für eine Howtobegood-Challenge vorgeschlagen und dazu will ich unbedingt was sagen.

Die Zeitschrift Brigitte und die Charity Save the Children haben am 10. Dezember den „Schal fürs Leben“ Tag ausgerufen. Die Idee, zitiert aus der Brigitte:

(…) kommt aus England: Dort ist der „Christmas Jumper Day“, an dem im Dezember Millionen Briten einen selbstgestrickten Weihnachts-Pullover für einen guten Zweck tragen, ein riesiges Ereignis, bei dem das ganze Land mitmacht. Jetzt holen Save the Children und BRIGITTE diese Tradition nach Deutschland. Machen Sie mit: Tragen auch Sie am 10. Dezember den „Schal fürs Leben“ und den dazugehörigen Button. So können Sie Ihr Mitgefühl mit den syrischen Flüchtlingskindern zeigen.

Vom Ansatz vielleicht ganz gut und vielleicht stört mich in erster Linie das Wording, aber ich soll mein „Mitgefühl“ für syrische Flüchtlingskinder zeigen? Mit einem Schal für MICH selbst? Ehrlich? Mhm.

Der Schal aus hochwertiger Wolle von Lana Grossa wurde von dem namhaften Design-Label Lala Berlin entworfen. Sie können das Wollpaket mit Strickanleitung und Button in einem der 500 LanaGrossa-Wollläden kaufen. (…) Jedes Paket kostet 49 Euro, darin enthalten sind 5 Euro Spende. Sie können den Schal auch fertig gestrickt bei Wollywood bestellen (79 Euro inkl. 5 Euro Spende).

Also nochmal von vorne: Ich soll für MICH einen Schal stricken, um auf die syrischen Flüchtlingskinder aufmerksam zu machen, für den die Wolle 49 Euro kostet. Oder den fertigen Schal für 79 Euro kaufen. Ganze fünf Euro, ich wiederhole: FÜNF EURO, gehen davon tatsächlich an die Flüchtlingskinder. Eigentlich war ich in Mathe immer ganz gut aber diese Rechnung hinkt für mich ganz gewaltig.

Natürlich verstehe ich den Ansatz der Sichtbarkeit und der gemeinschaftlichen Aktion – denn alle die mitmachen sollen bei Brigitte ein Foto von sich und ihrem Schal hochladen – und den finde ich auch ganz schön gut (da waren echte Marketingprofis am Werk!). Aber dass ich so viel Geld für MICH SELBST ausgeben soll um anderen zu helfen, sorry, das ist schlechter als jede Milchmädchenrechnung.

Dann schütte ich mir lieber auch im Winter einen ziemlich kostengünstigen Eimer Eiswürfel über den Kopf (und gehe die Challenge ein, dabei nicht krank zu werden) und spende gleich das Geld (übrigens an ALS-Organisationen, denn falls das bei den zugeben sehr lustigen Videos aller möglichen bekannten Leuten unter ging, die Ice Bucket Challenge sollte eigentlich auf die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose aufmerksam machen.) Oder klebe mir einen Movember Bart ins Gesicht. Der soll einen Monat lang Prostata-Krebs ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und nicht nur aus eigentlich recht hübschen Männern vollkommene Trottel machen.

Nun kann man immer noch sagen, fünf Euro sind besser als gar keine Spende und natürlich stimmt das. Und sollte jemand tatsächlich gerade einen neuen Schal brauchen, dann kauft lieber den als einen anderen. Hübsch isser ja, kann man nix sagen, hat Lala-Berlin gut gemacht. Aber ob den syrischen Flüchtlingskindern so geholfen wird, ich weiß nicht. Aber ach nee, der Schal soll ja auch nur auf sie aufmerksam machen. Und Mitgefühl zeigen. Na dann.

PS: Da die syrischen Flüchtlingskindern natürlich jede Hilfe brauchen können, die sie kriegen können, spendet doch einfach gleich das Geld. Das geht HIER. Ihr kriegt dann auch so einen tollen rosa Button. Yeah!

Vegan Wednesday die zweite oder blöd, dass Käsekuchen nicht vegan ist

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Ich habe gestern Kuchen gebacken, Käsekuchen um genau zu sein. Für Besuch, der gestern kam und für Besuch, der heute kommt. Und für mich. Dummerweise ernährt sich der Besuch, der gestern da war momentan aus gesundheitlichen Gründen vegan und und zuckerfrei und isst ganz bestimmt keinen Kuchen mit einem Kilo Quark, fünf Eiern und 250 Gramm Zucker. Und heute ist mein Vegan Wednesday, weshalb auch ich keinen Kuchen mit einem Kilo Quark und fünf Eiern esse (das mit dem Zucker, ähm, egal!). Blöd irgendwie. Aber ansonsten ging er gut los, mein Vegan Wednesday. Statt meines sonst so geliebten Ohnedengehtgarnichts-Cappuchino, der mir passenderweise momentan aber gar nicht so gut bekommt, gab es heute morgen Kaffee mit Reismilch. Die schäumt nicht und ist mit ihrer doch recht penetranten Süße etwas gewöhnungsbedürftig, aber nichts, was zumindest nicht einen Tag in der Woche zu ertragen wäre.

Leider ist mein Standmixer letzte Woche kaputt gegangen, weswegen ich auf die Green Smoothie Megavitaminbombe zum healthy und hippen Start in den Tag verzichten musste. Eigentlich wollte ich mit der nun jeden Tag beginnen, aber da ich einen vernünftigen Ersatz für das schrottreife Teil möchte und ich dafür wahrscheinlich etwas tiefer in die Tasche greifen muss, wird das noch ein bisschen dauern. Wenn jemand Tips für eine Küchenmaschine oder einen Foodprocessor, wie man die Teile ja heutzutage nennt hat, immer her damit! Statt der Vitaminbombe gab es also Müsli mit Apfel und Reismilch (man gewöhnt sich wohl daran!), Mittags Falaffelbällchen, Hummus und Karotten und abends koche ich ein easy peasy Kichererbsen Curry, das ich gestern in essen + trinken entdeckt habe. Total easy also, so eine vegane Ernährung! Zumindest einen Tag in der Woche.

Und der Kuchen? Wird an die liebe Nachbarin verteilt und der Rest wartet im Kühlschrank darauf, dass ich morgen den prozentuellen Anteil von einem Kilo Quark, fünf Eiern und 250 Gramm Zucker zu mir nehmen darf. Und nächste Woche probiere ich den Creamy Pumpkin-Coconut Pie (vegan, sugar-free, oil-free), von dem ich gerade das Rezept gefunden habe. Der klingt ja lecker….